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den Wald zu retten
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Unsere Mission
Derzeit ist geplant, im Waldgebiet nördlich von Beetz fünf Windkraftanlagen mit einer Höhe von rd. 270 m zu errichten.
Gemäß dem Bundesamt für Naturschutz gilt das zur Rüthnicker Heide gehörige Gebiet als besonders schutzwürdig aus Sicht des Arten- und Biotopschutzes. In der Vergangenheit wurden u.a. Seeadler, Wanderfalken, Hohltauben und Schwarzspecht als Brutvögel nachgewiesen. Darüber hinaus gibt es Brutverdachte für Kranich, Ziegenmelker, Trauerschnäpper und Baumpieper.
Im Spannungsfeld zwischen ökologischen, wirtschaftlichen und (energie-) politischen Zielen sowie den Interessen der Allgemeinheit darf aus unserer Sicht die Energiewende nicht auf Kosten unserer Artenvielfalt und des Naturschutzes gehen. Waldschutz ist Klima- und Artenschutz!
Das Planungsgebiet für die Windkraftanlagen liegt weitestgehend im Wasserschutzgebiet Beetz. Das Wasserwerk Beetz versorgt die Einwohner der Stadt Kremmen mit den Ortsteilen Beetz, Sommerfeld und Hohenbruch sowie Ludwigsaue mit Trinkwasser. Die Versorgung umfasst eine Klinik und ein Hotel. Eine Gefährdung des Grundwassers ist -zum Schutz der Allgemeinheit- nicht akzeptabel!
Bei den selten auftretenden Bränden von Windkraftanlagen können nur Brände im Turmfuß und Trafogebäude gelöscht werden. Aufgrund der großen Höhe erfolgt ansonsten ein "kontrolliertes Abbrennen" unter Aufsicht der Feuerwehr. Bei einem unbewaldeten Standort ist dies in der Regel unprobelmatisch. Bei dem im Wald liegenden Planungsgebiet kann allerdings bei Trockenheit eine Waldbrandgefahr durch wegfliegende, brennende Teile von Rotoren oder brennendem Getriebe- oder Hydrauliköl generell nicht ausgeschlossen werden.
Wir haben die Bürgerinitiative "BI Beetz (BIB) Wald-windkraftfrei" gegründet, um die geplante Errichtung der Windkraftanlagen im Wald zu verhindern. Für erneuerbare Energien, gegen Unvernunft!
Unsere Position
Brauchen wir Windkraftanlagen im Wald?
Mittlerweile stehen über 29.900 Windkraftanlagen in Deutschland und Deutschland ist nach China und den USA, die eine weitaus größere Landesfläche aufweisen, der drittgrößte Windstromproduzent (weit vor anderen europäischen Staaten).
Vor diesem Hintergrund ist es unverständlich, warum Waldgebiete mit überschaubarem Windpotenzial als Standorte für Windkraftanlagen Verwendung finden sollen. Hintergrund hierfür kann unseres Erachtens nur sein, dass auf Kosten der Natur ehrgeizige deutsche energiepolitische Ziele umgesetzt und den Interessen der Windkraftindustrie zu Lasten der Allgemeinheit entsprochen werden soll.
Welche Auswirkungen auf den Wald sind zu befürchten?
Um Windenergieanlagen zu installieren und zu warten, muss die nötige Infrastruktur im Wald geschaffen und erhalten werden. Nach Schätzungen des Bundesamtes für Naturschutz benötigt man für jeden einzelnen Mast eine Freifläche von 0,2 bis 1 Hektar, die entweder gerodet werden muss oder als Lichtung verloren geht. Dazu kommt die ergänzende Infrastruktur, wie Stromtrassen oder Zufahrtswege, die auch für schwere Fahrzeuge dauerhaft befahrbar sein müssen – mit einfachen Forstwegen ist es dabei also nicht getan. Wald wird durch die Errichtung von Windkraftanlagen somit zum Industriestandort. Vorher weitgehend geschlossene Wälder werden dadurch zerstückelt und in ihrer Funktion beeinträchtigt; aus einem Ökosystem wird eine Art "grünes Industriegebiet". Unter anderem der NABU-Landesverband Brandenburg lehnt daher den Ausbau der Windkraft in Wäldern ausdrücklich ab.
Des Weiteren verschärft sich die Waldbrandgefahr durch potenzielle Anlagenbrände und der verstärkten Austrocknung
Laut EU-Green-Deal müssen bis 2030 3 Milliarden Bäume gepflanzt werden. Rodungen machen keinen Sinn, wenn man eigentlich dringend aufforsten muss. Für das Aufstellen von Windrädern müssen Rodungen gemacht und Zufahrtstraßen gebaut werden. Dadurch wird der Wald zerstückelt und für Sturmschäden empfindlicher. Der Lebensraum für die Tier- und Pflanzenwelt geht verloren und durch die Windräder auch der Erholungswert der Wälder für den Menschen.
Wälder filtern Luft und produzieren Sauerstoff, Windräder nicht. Wälder sind für Schatten, Kühlung und als Wasserspeicher wichtig.
Ist die Tierwelt gefährdet?
Das aktuelle Planungsgebiet grenzt an das "DBU Naturerbe Rüthnicker Heide", das als Lebensraum für seltene Arten wie beispielsweise Seeadler, Rauhfußkauz und mehr als 45 gefährdete Wirbeltierarten ausgewiesen wird. Es ist daher naheliegend, dass auch im Planungsgebiet schützenswerte Arten vorkommen, die durch die Aufstellung von Windkrafträdern beeinträchtigt, vertrieben oder getötet werden. Zielsetzung sollte es eher sein, auch das Planungsgebiet als Naturerbe auszuweisen.
Hinzu kommt, dass das nahe gelegene Schleuensche Luch auch als Nahrungshabitat für Kraniche vom Schlafplatz Linum bedeutsam ist und der südliche Waldrand wegen seiner Thermik auch von den Kranichen auf ihrem täglichen Rückflug zum Schlafplatz Linum genutzt wird. Kollisionen sind nicht auszuschließen. Auch Rotmilane lassen sich regelmäßig über dem Waldgebiet beobachten. Kollisionen sind auch hier zu befürchten. Gleiches gilt für die bestehende Fledermauspopulation, die nicht nur durch Schlag, sondern auch durch das Barotrauma gefährdet ist und für die in der Rüthnicker Heide extra Winterquartiere eingerichtet wurden. Auch ein "Insektensterben" kann nicht ausgeschlossen werden.
Gibt es potenzielle Auswirkungen auf Menschen?
Das Planungsgebiet liegt auf dem am 05.10.2021 eingerichteten Wasserschutzgebiet Beetz. Durch die Errichtung der Windkraftanlagen würde sich die Grundwassergefährdung u.a. durch die erforderlichen Betriebsstoffe erhöhen. Insbesondere während der Bauphase von Windenergieanlagen (inklusive der Zuwegung und Kabeltrassen) können Verunreinigungen prinzipiell nicht ausgeschlossen werden. Exemplarisch muss beim Bau einer 2,5-Megawatt-Anlagen ein ca. vier Meter tiefes Betonfundament mit einem Durchmesser von etwa 20 m errichtet werden, welches bei Bedarf durch 50 "Schottersäulen", die etwa 10 m tief sind, stabilisiert wird. In der Betriebsphase könnte bei einem Störfall z.B. wasserschädigendes Getriebeöl (rd. 650 l bei Anlagen mit Getriebe) bzw. Kühlmittel (rd. 400 l bei Anlagen mit Getriebe / rd. 600 l bei Anlagen ohne Getriebe) austreten. Ein zu einer Windkraftanlage zugehöriger Transformator benötigt ca. 1.000 bis 1.300 l Kühlöl. Damit summiert sich die Menge an wassergefährdenden Stoffen auf ca. 2.000 bis 2.400 l pro Anlage (Quelle: Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz).
Es besteht die Gefahr, dass die geplanten Windräder, in unmittelbarer Nähe zum Beetzer See, negative Auswirkungen auf den Tourismus in der Region haben.
Hintergrundinformationen
Trailer zum Kinofilm "End of Landschaft"
Bericht Nr. 88 des Umwelt- und Prognose - Institut e.V. (UPI) zum Thema "Windkraftwerke im Wald"
Der Bericht bezieht sich primär auf Heidelberg / Baden-Württemberg. Das UPI ist allerdings der Auffassung, dass die Ergebnisse auch für andere Städte, Regionen und Bundesländer relevant und im Grundsatz übertragbar sind.Fakten statt Mythen: Kurze Zusammenfassung der Argumente (VERNUNFTKRAFT)